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Pharmazie

Strukturformeln sind allgegenwärtig
Worum geht es in der Pharmazie?

Die Pharmazie ist ein naturwissenschaftliches Lehr- und Forschungsfach und beschäftigt sich mit der Entwicklung, Herstellung und Qualitätssicherung von Medikamenten, der Zubereitung und Lagerung von Arzneimitteln sowie ihrer Wirkung und sicheren Anwendung. Erste Formen der Pharmazie gab es schon zu Beginn der Menschheit. Damit gehört sie zu den ältesten Wissenschaften überhaupt.

Das Pharmazie-Studium bereitet Dich hauptsächlich auf den Beruf des Apothekers / der Apothekerin vor. Es handelt sich allerdings um ein breitgefächertes naturwissenschaftliches Studium, in dem auch viele Aspekte der Chemie und Biologie (im Hinblick auf Arzneimittel und den Menschen) gelehrt werden. In geringem Maße spielen auch Physik und Mathematik eine Rolle. Wenn Dir gefällt, wenn es pufft und zischt, bist Du hier schon mal gut aufgehoben. Auch wenn die Theorie einen recht großen Teil des Studiums einnimmt, ist der Studiengang sehr praxisnah und es warten viele spannende Stunden im Labor auf Dich.

Nach dem Studium kannst Du schließlich alle möglichen Arzneimittel herstellen, analysieren und bewerten. Du weißt, wie und warum Arzneimittel ihr Ziel im menschlichen Körper erreichen und kennst die Wirkweisen von Tabletten, Salben und Anderem. Dir stehen einige Türen offen und Du hast die Qual der Wahl, in welche Richtung Du gerne gehen möchtest.

Was sollte ich mitbringen?
  • Interesse und Verständnis für Chemie, Biologie und Physik sollten vorhanden sein. Kenntnisse, die über ein naturwissenschaftlich geprägtes Abiturwissen hinausgehen, werden nicht verlangt. Jedes Mehrwissen und bereits angeeignete praktische Fertigkeiten erleichtern Dir allerdings den Anfang.
  • Sorgfalt und Zuverlässigkeit sind für den beruflichen Umgang mit Arzneimitteln unabdingbar. Du solltest Dir daher bereits im Studium angewöhnen, bei allen Praktika sauber und gewissenhaft zu arbeiten und die Ergebnisse kritisch zu beurteilen.
Was kann ich damit machen?

Das klassische Betätigungsfeld von ApothekeInnen (ca. 85%) ist in öffentlichen Apotheken oder Krankenhausapotheken. Sie sind aber aufgrund ihrer stark interdisziplinären Ausbildung auch für andere Betätigungsfelder qualifiziert, u.a.

  • in der Lehre und Forschung an Universitäten und außeruniversitären Lehr- und Forschungseinrichtungen
  • in der pharmazeutischen Industrie (Forschung, Herstellung, Zulassung, Analytik)
  • sowie in Gesundheitsbehörden und Prüfinstitutionen (z.B. Forensische Analytik, Umweltschutz, Suchtmittel- und Rückstandsanalytik)
Mögliche Herausforderungen im Studium
  • Das Pharmazie-Studium verlangt Interesse und Verständnis für Chemie und Biologie sowie für physiologisch-chemische Reaktionen und Gesetzmäßigkeiten, die in Menschen, Tieren und Pflanzen ablaufen.
  • Wer Pharmazie studiert, muss sich hinsetzen und lernen können. Namen, Begriffe, Zusammenhänge – Du hast in den 8 Semestern nicht viel Zeit, das ganze Wissen über den Menschen, die Arzneimittel und die Medizin zu lernen und das neue Wissen dann auch zu behalten.
  • Die ersten 4 Semester Grundstudium zeigen noch weniger deutlichen Bezug zu späteren Tätigkeiten und man muss sich gut in die Theorie v.a. der Chemie und Biologie einarbeiten.

Wie wir Dich unterstützen können

Vor Beginn des ersten Semesters wird ein Vorkurs Chemie angeboten, um das Schulwissen noch einmal aufzufrischen.

Studiengangvergleich

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Inhalte und Schwerpunkte

Im Pharmaziestudium gibt es einen straff organisierten Stundenplan, da die Approbationsordnung für Apotheker (AApprO) sowohl die Semesterstundenzahl vorschreibt, als auch, welche Veranstaltungen wann im Studium stattfinden müssen. Zu Beginn lernst Du vor allem die Grundlagen aus Biologie, Chemie und Physik. Die eigentliche „Pharmazie“ kommt dann nach und nach dazu. Begonnen wird mit pharmazeutischer Analytik, der Bestimmung und Analyse von Wirkstoffen. Dazu gibt es etwas biologisches und medizinisches Grundwissen: Wie sind Muskelfasern aufgebaut? Woran erkennt man einen Fingerhut? Wie wirken Giftstoffe? Welche Pflanzen produzieren welche Wirkstoffe?

Das Pharmaziestudium ist sehr praxisorientiert. Die Übungen und Laborpraktika, in denen Du übst, Arzneien zu analysieren und herzustellen, machen etwa 2/3 der Studienzeit aus. Du überprüfst, ob der richtige Arzneistoff in der richtigen Menge in einer Tablette steckt, oder stellst selber Salben, Pillen, Zäpfchen, Kapseln und Extrakte her. Bei der Benotung zählt dann zum Beispiel die Konsistenz der Salbe ebenso wie die korrekte Beschriftung der Dose. Im Hauptstudium vertiefst Du Dein Wissen in den fünf Fachgebieten der Pharmazie: in Pharmazeutischer/Medizinischer Chemie, Pharmazeutischer Biologie, Pharmazeutischer Technologie, Pharmakologie/Toxikologie und in Klinischer Pharmazie. Außerdem musst Du während des Studiums mehrere Monate in einer Apotheke tätig sein. Da die Lehrveranstaltungen der einzelnen Fächer aufeinander aufbauen, solltest du die vorgegebene Reihenfolge im Stundenplan unbedingt einhalten.

Wie ist das Studium aufgebaut?
  • 1.-4. Semester: Grundstudium
    Im Grundstudium bekommst Du eine breite naturwissenschaftliche Ausbildung in allgemeiner, anorganischer, organischer, physikalischer, pharmazeutischer und analytischer Chemie, in Biochemie, in Biologie, Mathematik und Physik. Hinzu kommen Grundlagen der Arzneiformenlehre, der medizinischen Mikrobiologie einschließlich Hygiene, die pharmazeutische und medizinische Terminologie und chemische Nomenklatur, Grundlagen der Anatomie und Physiologie sowie eine Einführung in die Geschichte der Naturwissenschaften unter besonderer Berücksichtigung der Pharmazie. Das Grundstudium schließt mit dem 1. Staatsexamen ab.
  • 5.-8. Semester: Hauptstudium
    Im Hauptstudium vertiefst und erweiterst Du Deine Kenntnisse auf dem Gebiet der Entwicklung, Gewinnung und Prüfung von Arzneistoffen. Außerdem werden Dir die Zusammenhänge zwischen chemischer Struktur und Wirkung der Arzneistoffe sowie die Wechselbeziehungen zwischen den Bestandteilen der verschiedenen Arzneizubereitungen deutlich gemacht. Du bekommst einen Einblick in die Pathophysiologie, Pharmakologie, Toxikologie und klinische Pharmazie. Ferner werden Dir Grundlagen der Ernährungslehre und Kenntnisse in speziellen Rechtsgebieten für Apotheker vermittelt. Das Hauptstudium schließt mit dem 2. Staatsexamen ab.
Nebenfächer und Spezialisierungsmöglichkeiten

Das Pharmaziestudium ist ein überwiegend chemisches Studium mit vielen biologischen Inhalten. Nebenfächer: Physik, Mathematik

Da das Studium einen vorgegebenen Stundenplan hat, sind keine individuellen Spezialisierungen möglich.

Was sollte ich sonst noch wissen?
  • Im Grundstudium musst Du während der lehrveranstaltungsfreien Zeit vor der Meldung zum ersten Abschnitt der pharmazeutischen Prüfung eine Famulatur (spezielle Art von Praktikum) von acht Wochen ganztägig unter Leitung eines Apothekers ableisten.
  • Nach dem Hauptstudium musst Du noch ein praktisches Jahr absolvieren, um praktische Erfahrung zu sammeln, etwas Neues kennen zu lernen und Deine erworbenen Fähigkeiten zu testen. Das praktische Jahr kann in öffentlichen und Krankenhausapotheken, bei Krankenkassen, pharmazeutischen Unternehmen (Industrie), bei der Apothekenkammer und sonstigen Verbänden durchgeführt werden. Am Ende des praktischen Jahres steht noch das 3. Staatsexamen an.
  • Wenn Du als Pharmazeut(in) in der Wissenschaft oder Industrie arbeiten möchtest, benötigst Du in den meisten Fällen eine (ca. 3-jährige) Promotion zum Dr. rer. nat.. Eine Doktorarbeit kannst Du bereits im Laufe des Praktischen Jahres aufnehmen.
Kann ich im Ausland studieren?

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht üblich erscheint, lohnt es sich auch bei einem Staatsexamensabschluss einmal den Blick über den Tellerrand zu heben und einen Auslandsaufenthalt ins Studium einbauen. Hierfür haben wir für Euch zahlreiche Partnerschaftsabkommen mit Universitäten in Europa und dem Rest der Welt geschlossen. Einen Überblick über die gängigsten Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt z.B. Erasmus oder unseren Direktaustausch mit Unis in den USA findest Du auf den Seiten der Naturwissenschaftlichen Fakultät. Hier findest Du auch Infos zu Auslandspraktika speziell für Naturwissenschaftler.

Ein paar besonders tolle Möglichkeiten für Pharmaziestudierende wollen wir Euch aber trotzdem kurz vorstellen:

  • Momentan können wir Euch Austauschplätze über das Erasmus-Programm in Angers, Krakau, Rejkjavik und Valencia anbieten. Vier reizvolle Destinationen an denen Ihr nicht nur erlebt, wie Pharmazie in anderen Ländern gelehrt und erforscht wird, sondern sicher auch neue kulturelle Eindrücke sammeln könnt. Schaut Euch die Möglichkeiten in unserer Datenbank MoveOn an und lest ein paar der Erfahrungsberichte. Das Beste ist auf jeden Fall, dass Ihr durch das Erasmus-Programm auch noch ein kleines Taschengeld mit auf den Weg ins Ausland bekommt.
  • Wenn Euch das europäische Ausland nicht weit genug ist, empfehlen sich die Direktaustauschprogramme des Referats für Internationale Angelegenheiten. Oder ihr werdet selbst aktiv und fragt eure Dozenten nach Stellen für Praktika und Abschlussarbeiten auf anderen Kontinenten. Gerade hier bieten sich für Pharmazeuten viele spannende Möglichkeiten die Wissenschaftskultur auf anderen Kontinenten kennenzulernen.

Studienbeginn und Bewerbung

Im Gegensatz zu vielen anderen Studienfächern bewirbst Du Dich für das Pharmaziestudium nicht direkt bei der FAU sondern bei hochschulstart.de. Das Studium ist zulassungsbeschränkt (bayernweiter NC). An der FAU kann Pharmazie nur zum Wintersemester begonnen werden. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli (falls Du das Abi im laufenden Jahr gemacht hast) bzw. der 31. Mai (falls Dein Abi schon länger her ist).

Weitere Infos zur Bewerbung

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Studiengang-Bild

Abschluss: Staatsexamen
Studienart: Staatsexamen
Standort: Erlangen
Regelstudienzeit: 8 Semester
Studienbeginn: Wintersemester
Sprache: Vollständig auf Deutsch
Größe: (aktuell 250-600 Studierende)
Fakultät: Naturwissenschaftliche Fakultät
Zugang: mit NC (hochschulstart.de)