Technomathematik (BSc)

Einige behaupten MathematikerInnen sitzen im Elfenbeinturm. Das stimmt natürlich nicht. Mathematische Methoden werden zur Lösung ingenieurwissenschaftlicher Probleme immer wichtiger. Wer heute Technomathematik studiert, lernt, wie mathematische Methoden zur Weiterentwicklung der Technik eingesetzt werden können. Dabei spielen Algorithmen eine wesentliche Rolle, mit denen sich technische Prozesse simulieren lassen. Die Simulation ist ein wesentliches Werkzeug für die Entwicklung neuer Produkte. Die Mathematik schafft mit ihren vielfältigen Teilgebieten, von der Analysis bis zur Optimierung, die Grundlagen für die Weiterentwicklung numerischer Verfahren. Bei uns lernst Du die Techniken und Zusammenhänge einer faszinierenden Wissenschaft kennen, deren neue Erkenntnisse immer wieder unseren Alltag beeinflussen.
Mit diesem Studium qualifizierst Du Dich für Forschung, Entwicklung und Anwendung im Bereich der mathematisch orientierten Wissenschaften – von der Entwicklung neuer Algorithmen über die Implementierung am Computer bis hin zum Beweis ihrer Funktionsfähigkeit. Durch die Kombination der mathematischen Ausbildung mit Kenntnissen der Anwendungsprobleme aus den Ingenieurwissenschaften bist Du auf die Lösung aktueller Probleme bestens vorbereitet und kannst in Ingenieurteams bei der Entwicklung der Technologie von morgen mitarbeiten.
- Lust auf mathematische Fragestellungen und Interesse an den Anwendungen der Mathematik
- analytische Fähigkeiten und eine gute Portion Ausdauer
- solide Schulkenntnisse in Mathematik
Technomathematikerinnen und Technomathematiker sind gefragt:
- Durch Dein technisches Wahlfach bist Du auf die Mitarbeit in Ingenieurteams in allen Branchen der Industrie bestens vorbereitet. Eine Kernkompetenz ist die Fähigkeit zum Gespräch mit Ingenieurinnen und Ingenieuren.
- Auch in Unternehmensberatungen sind Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Technomathematik in führenden Positionen zu finden.
- Viele Technomathematiker arbeiten in der Forschung und Entwicklung an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen
- „Mathematik hat mir schon in der Schule Spaß gemacht“ heißt nicht, dass es mit der Mathematik an der Universität auch klappt. Ein zentrales Thema sind dabei die Beweise: Du musst in der Mathematik in der Lage sein, selbständig Beweise zu führen.
- Ohne selbständiges Lernen wird es schwer. Um die Klausuren zu bestehen, ist eigenständiges Nacharbeiten der Vorlesungen wichtig.
- Wer Technomathematik studiert, braucht auch Computer. Das Fach Informatik hat einen großen Anteil im ersten Studienjahr. Die Vorlesungen beginnen zwar bei Null, schreiten aber recht schnell voran.
Wie wir Dich unterstützen können
Vor Beginn des ersten Semesters wird ein Vorkurs Mathematik angeboten, um das Schulwissen noch einmal aufzufrischen.

Im Bachelor-Studium Technomathematik stehen die Anwendungen der Mathematik auf technische Fragestellungen im Vordergrund. Das heißt fast immer, dass Du mathematische Erkenntnisse in ein Computer-Programm umsetzen musst, mit dem Du dann die konkreten Rechnungen zur Lösung eines Problems durchführst. Deshalb gehört neben einem ingenieurwissenschaftlichen Wahlfach (typischerweise Elektrotechnik, Maschinenbau oder Medizintechnik) auch eine Reihe von Informatik-Modulen Deinem Studium, die Dich zu einem geschickten und sachkundigen Anwender von Software und Programmen machen und es Dir auch ermöglichen, Programmteile selber zu entwickeln.
Wahl-Nebenfächer (ein Fach muss gewählt werden):
Elektrotechnik, Maschinenbau, Chemie- und Bioingenieurwesen, Medizintechnik
- 1.-4. Semester: Grundabschnitt
Im ersten Studienjahr lernst Du Grundlagen in Analysis, Linearer Algebra, Algorithmen und Datenstrukturen. Begleitend dazu werden Orientierungsseminare angeboten, in denen Dir Grundfertigkeiten für ein erfolgreiches Studium am Department Mathematik vermittelt werden. Das zweite Studienjahr hat die Schwerpunkte Numerik, Diskretisierung und numerische Optimierung. Darüber hinaus lernst Du etwas über Dein technisches Wahlfach. - 5.-6. Semester: Vertiefungsphase
Im dritten Studienjahr belegst Du Veranstaltungen in Numerik partieller Differenzialgleichungen, Optimierung sowie ein frei wählbares Vertiefungsmodul aus der Mathematik und ein frei wählbares Aufbaumodul aus Deinem technischen Wahlfach. Dazu kommt noch ein Aufbaumodul Informatik. - 6. Semester: Bachelorarbeit
Im sechsten Semester besuchst Du ein Seminar in Deinem Wahlbereich, dem sich dann Deine Bachelor-Arbeit anschließt. In einer Zeit von zwei Monaten schreibst Du eine eigene kleine, schriftliche Arbeit mit etwa 20 Seiten.
- Vor Beginn des ersten Semesters findet ein freiwilliger Vorkurs statt, der Dir den Einstieg in das Studium erleichtern soll.
Während Deines Studiums der Mathematik hast Du neben spannenden Exkursionen auf jeden Fall auch die Möglichkeit, ein oder mehrere Auslandssemester wahrzunehmen. Hierfür haben wir für Euch zahlreiche Partnerschaftsabkommen mit Universitäten in Europa und dem Rest der Welt geschlossen. Einen Überblick über die gängigsten Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt z.B. Erasmus oder unseren Direktaustausch mit Unis in den USA findest Du auf den Seiten der Naturwissenschaftlichen Fakultät. Hier findest Du auch Infos zu Auslandspraktika speziell für Naturwissenschaftler.
Ein paar besonders tolle Möglichkeiten für Mathematik-Studierende wollen wir Euch aber trotzdem kurz vorstellen:
- So könnt ihr beispielsweise ein Semester in der schwedischen Hauptstadt Stockholm verbringen oder in Florenz nahe der alten Wirkstätten Leonardo da Vincis und Galileo Galileis studieren. Euch stehen aber auch verschiedene Destinationen in Spanien offen, so zum Beispiel die Polytechnische Universität in Madrid. Das Beste daran: Dan des Erasmus-Programms bekommt Ihr sogar noch ein kleines Taschengeld, das Euch bei der Finanzierung des Aufenthalts hilft.
- Wenn Euch das nahe Ausland nicht weit genug ist, empfiehlt sich das Direktaustauschprogramm mit der University of Minnesota. Befreit von den Studiengebühren könnt ihr so hautnah erleben, wie das Studium an einer US-Amerikanischen Universität aussieht. Eine tolle Chance!
- Mathematische Modellierung

Falls Du nach Deinem Bachelor in Technomathematik auch im Masterstudium verstärkt an den Schnittstellen von Mathematik und Technik arbeiten möchtest, ist der Masterstudiengang Technomathematik die richtige Wahl. Hier entscheidest Du Dich für einen der Studienschwerpunkte Modellierung & Simulation oder Optimierung & Steuerung. Zu Beginn Deines Masterstudiums wählst Du Dir außerdem ein technisches Anwendungsfach, zum Beispiel Maschinenbau, Sensorik, Elektrotechnik oder medizinische Bildverarbeitung. Daneben gehören auch Informatik-Module zur Ausbildung.
Bist Du noch unschlüssig, in welchem Bereich Du Dein mathematisches Wissen einsetzen möchtest, wäre der Masterstudiengang Mathematik vielleicht eine Option. Hier kannst Du Deine Studienrichtung aus einem der Schwerpunkte Algebra & Geometrie, Analysis & Stochastik oder Modellierung, Simulation & Optimierung wählen.
Der Studiengang Technomathematik ist aktuell zulassungsfrei (NC-frei) und kann nur zum Wintersemester begonnen werden. Die Beantragung der Immatrikulation erfolgt normalerweise zwischen Anfang Juni und Ende September online über www.campo.fau.de.

Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)
Studienart: 1-Fach-Bachelor
Standort: Erlangen
Regelstudienzeit: 6 Semester
Studienbeginn: Wintersemester
Sprache: Vollständig auf Deutsch
Größe: (aktuell 1-50 Studierende)
Fakultät: Naturwissenschaftliche Fakultät
Zugang: Zulassungsfrei