Indogermanistik und Indoiranistik
Indogermanistik und Indoiranistik (B.A.)
Vedisch, Altpersisch und Avestisch? Vorhellenistisches Griechisch, Altlatein und Altgermanisch? Anatolisch, Keltisch und Tocharisch? Kann man diese Sprachen heute tatsächlich noch lernen? Selbstverständlich, auch wenn der Studiengang Indogermanistik und Indoiranistik einem wohl nicht so geläufig ist wie etwa Germanistik oder Geschichte. Das Ziel des Studiengangs ist es, diese und andere indogermanische und indoiranische Sprachen genau zu beschreiben, ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede zu erklären sowie die prähistorische indogermanische Grundsprache zu rekonstruieren und dabei Neues zu entdecken.
Deshalb steht zunächst das Erlernen der Sprachen im Vordergrund des Bachelorstudiums. Hier gibt es Einführungskurse für z.B. Sanskrit, Runennordisch oder Hethitisch. Aber was bringen uns Sprachen, wenn wir sie nicht anwenden? Praktisch umgesetzt werden sie in Seminaren bspw. zu den altpersischen Inschriften der Großkönige Darius oder Xerxes, den Epen Homers oder der gotischen Wulfila-Bibel. Neben den sprachlichen Seminaren gibt es auch Veranstaltungen zur Mythologie und Kultur in den Ursprungsregionen.
- Abschluss
- Bachelor of Arts
- Regelstudienzeit
- 6
- Studienbeginn
- Wintersemester
- Studienort
- Erlangen
- Größe
- 1-50
- Fächergruppe
- Sprach- und Kulturwissenschaften
- Besondere Studienformen
- 2-Fach-Bachelor, Teilzeitstudium möglich
- Unterrichtssprache
- vollständig auf Deutsch
- Zugang
- zulassungsfrei
Worum geht es im Studiengang?
- Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft (Indogermanistik): historisch vergleichende Sprachwissenschaft der genetisch verwandten indogermanischen Sprachen
- Indogermanische Sprachfamilie mit den indogermanischen Einzelsprachen bzw. Untergruppen (z.B. Indoiranisch, Altgriechisch, Latein, Altgermanisch, Anatolisch, Keltisch, Tocharisch, Baltisch, Slavisch)
- Untergruppe Indoiranisch (Vedisch, klassisches Sanskrit, Avestisch, Altpersisch)
- Erwerb grundlegender Fachkenntnisse der Indogermanistik und Indoiranistik (insbesondere der wichtigsten Methoden des Sprachvergleichs)
- Fähigkeit zur Rezeption der Fachliteratur und zur eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit
- Fundierte wissenschaftliche Ausbildung im Umgang mit Textdokumenten altindogermanischer Sprachen aus vier Jahrtausenden
- Erwerb gründlicher Kenntnisse der Phonologie, Morphologie, Syntax und Semantik der für den Sprachvergleich wichtigsten altindogermanischen Sprachen
- Fähigkeit zur Erklärung der Ähnlichkeiten und Unterschiede der verwandten indogermanischen Sprachen
- Fähigkeit zur historisch-genetischen Erklärung der indogermanischen Einzelsprachen
- Fähigkeit zur Rekonstruktion der prähistorischen indogermanischen Grundsprache mit den Methoden des komparativen Sprachvergleichs
-
- Erste zweisemestrige Studienphase: 4 Basismodule „Einführung in die Indogermanistik“, „Einführung in das Germanische“, „Sanskrit I“ und Sanskrit II“. Behandlung der Grundlagen der Vergleichenden Sprachwissenschaft und der Indoiranistik
- Zweite viersemestrige Studienphase: 6 Aufbaumodule: „Indoiranische Sprachen I und II“, „Weitere indogermanische Sprachen I und II“, „Rekonstruktion der indogermanischen Grundsprache I und II“; Erweiterung und Spezialisierung der fachlichen Kompetenzen in den Aufbaumodulen
- 6. Semester: Abfassung der Bachelorarbeit (im Erstfach Indogermanistik und Indoiranistik)
-
Folgende Optionen der Spezialisierung innerhalb des Bachelorstudiums der Indogermanistik und Indoiranistik stehen z.B. offen:
- Indoiranische Philologie und Linguistik
- Vergleichende Germanische Sprachwissenschaft
- Griechische und Lateinische Sprachwissenschaft
- Hethitologie und Anatolistik
- Keltische Philologie und Linguistik
- Indogermanische Altertumskunde
-
- Interesse an Sprachen (vor allem an alten Sprachen wie Griechisch und Latein)
- Interesse an der Herkunft von Wörtern (Stichwort Etymologie), Namen und Redewendungen von Sprachen (sozusagen detektivisches Interesse an Sprachen)
- Allgemeines Interesse daran, wie Sprache funktioniert
- Interesse an verschiedenen Schriftsystemen (z.B. griechisches Alphabet, kyrillisches Alphabet, hethitische Keilschrift)
- Allgemeines Interesse an der Kulturgeschichte indogermanischer Völker
-
- Intensive Betreuung der Studierenden durch die Dozentinnen und Dozenten
- Eingehen auch auf spezielle Interessen der Studierenden
- Hilfe beim Umgang mit der Verwaltung und bürokratischen Hürden und Schwierigkeiten
- Familiäre Institutsatmosphäre
- Ideale Arbeitsbedingungen in der Institutsbibliothek
- Kleine Teilnehmerzahlen in den Lehrveranstaltungen
-
Im Studium erwerben Sie nicht nur Sprach- und Kulturkompetenzen in einem speziellen Bereich. Es bereitet Sie im Allgemeinen auf den Umgang mit verschiedenen untereinander entfernt verwandten Sprachen vor und befähigt Sie, die Entstehung und Entwicklung von Sprachen und Kulturen analysieren, rekonstruieren und vergleichen zu können.
Durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Sprachen, ihren Texten, ihrer Geschichte sowie ihren Schriften, erlernen Sie die Fähigkeit, sich mit unbekannten Inhalten und Strukturen reflektiert auseinanderzusetzen und erwerben dabei eine hohe geistige Flexibilität, z.B. beim Transferdenken. IndogermanistInnen können, abgesehen von einer Universitätslaufbahn, beispielsweise in folgenden Berufsfeldern unterkommen:
- Verlags- und Bibliothekswesen, z.B. in Kombination mit Buchwissenschaft
- Öffentlichkeitsarbeit, Kulturmanagement, Studienreisen
- Internationale Institutionen
- Informationsverarbeitung
- Softwareentwicklung (Sprachprogramme), z.B. in Kombination mit Computerlinguistik oder Informatik
- Erwachsenenbildung einschließlich Migrantenbildung
- Journalismus, z.B. in Kombination mit Germanistik
-
Mögliche Studiengangskombinationen
- Archäologische Wissenschaften
- Buchwissenschaft
- English and American Studies
- Frankoromanistik
- Germanistik
- Griechische Philologie
- Islamisch-Religiöse Studien
- Kulturgeschichte des Christentums
- Kunstgeschichte
- Lateinische Philologie
- Mittellatein und Neulatein
- Orientalistik
- Politikwissenschaft
- Pädagogik
- Sinologie
- Skandinavistik
- Soziologie
- Theater- und Medienwissenschaft
- Ökonomie
Das Lehrangebot dieser Kombination ist so aufeinander abgestimmt, dass die Fächer in der Regel überschneidungsfrei miteinander kombiniert werden können.
Eingeschränkt mögliche Studiengangskombinationen
- Computerlinguistik
- Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften
- Geographie: Kulturgeographie im Zwei-Fach-Bachelor
- Geschichte
- Japanologie
- Philosophie
- Ökonomie
Diese Kombination kann nur nach einer diesbezüglichen Studienberatung studiert werden. Die Überschneidungsfreiheit kann jedoch nicht garantiert werden. Die Studierenden tragen selbst die Verantwortung für die Studierbarkeit der Kombination und die Einhaltung der Fristen des § 10. Der Nachweis einer Studienberatung ist bei der Immatrikulation vorzulegen.
-
- Zugangsvoraussetzungen (1. Semester)
- zulassungsfrei
- Bewerbungsfrist Wintersemester
-
30.09.
Sprachkenntnisse
- Deutschkenntnisse für internationale Studierende
- DSH 2 oder gleichwertig
- Allgemeine Sprachkenntnisse
-
Deutsch, Englisch
- Details und Anmerkungen
-
Neben der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) existieren noch weitere Zugangsmöglichkeiten zum Studium an der FAU.
Benötigen Sie Hilfe oder weitere Informationen?
Unsere Studienberatung ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Studium und den Studieneinstieg. Unsere Studien-Service-Center und Studienfachberaterinnen unterstützen Sie bei der Planung Ihres Studiums.