Orientalistik
Orientalistik (B.A.)
Mit dem Studiengang „Orientalistik“ steigen Sie tief ein in die Geschichte, Religionen und Sprachen des Kulturraumes, den wir traditionell als „Orient“ bezeichnen. Dabei liegt der Schwerpunkt unseres Erlanger Studienangebots an der Schnittstelle zwischen dem arabischsprachigen Raum (von Nordafrika bis Zentralasien, von Malta bis in den Sudan) und dem islamischen Kulturkreis (z.B. einschließlich Türkei, Iran). Neben dem Arabischen und der Geschichte und Religion des Islams beschäftigen Sie sich also auch mit den anderen semitischen Sprachen und Literaturen der Region (etwa Hebräisch), betrachten Judentum und Christentum im Orient, und können Aspekte der Geschichte und Gesellschaft der Türkei vertiefen. So erlangen Sie vielfältige Perspektiven auf einen faszinierenden Kulturraum und eignen sich ein tiefgreifendes Hintergrundwissen für die Betrachtung aktueller Themen an.
- Abschluss
- Bachelor of Arts
- Regelstudienzeit
- 6
- Studienbeginn
- Wintersemester
- Studienort
- Erlangen
- Größe
- 1-50
- Fächergruppe
- Sprach- und Kulturwissenschaften
- Besondere Studienformen
- 2-Fach-Bachelor, Teilzeitstudium möglich
- Unterrichtssprache
- vollständig auf Deutsch
- Zugang
- zulassungsfrei
Worum geht es im Studiengang?
Jenseits von Stereotypen will das Studienfach der Orientalistik den Dingen auf den Grund gehen: Die Beschäftigung mit der Geschichte der islamischen Welt, den Religionen des Orients, den orientalischen Sprachen und den reichen Literaturen dieser Region soll ein fundiertes Hintergrundwissen für die Betrachtung und das Verständnis historischer und aktueller Themen mit Bezug zum Orient schaffen.
Vieles kann dabei entdeckt werden: Dass etwa die deutsche Sprache so manche arabische Lehnwörter enthält, dass der Koran sich auf biblische Geschichten bezieht, dass zahlreiche Erfindungen ihren Ursprung im Orient haben, dass der Orient der Welt das Wissen um die Anfänge der Philosophie bewahrt hat usw. Grundlage für die Erforschung des Orients in der Orientalistik in Erlangen ist ein intensives Studium der arabischen Sprache, deren Kenntnis vielfältige Perspektiven auf diesen Kulturraum eröffnet.
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Im modularisierten Zwei-Fach-Bachelorstudiengang ist Orientalistik entweder als Erstfach oder als Zweitfach wählbar. Das Erstfach unterscheidet sich vom Zweitfach durch das Abfassen einer Bachelorarbeit und das Absolvieren eines achtwöchigen Sprachkurses im Ausland. Anstelle des Auslandssprachkurses können auch zwei Übersetzungskurse vor Ort in Erlangen belegt werden. Im Erstfach ist außerdem das Erlernen einer zweiten orientalische Sprache, i. d. R. zwei Semester lang, obligatorisch. Regelmäßig im Angebot sind: Türkisch, Hebräisch, und Persisch. Im Erstfach sind neun und im Zweitfach acht Module (= zeitlich und inhaltlich abgeschlossene Lehr- und Lerneinheiten mit studienbegleitenden Prüfungen) zu absolvieren.
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Die Module sind
- Arabisch I-IV
- Geschichte der islamischen Welt
- Religionen des Orients
- Zweite orientalische Sprache
- Arabische Literatur
- Arabische Sprachwissenschaft und Dialektologie.
In den ersten vier Semestern erwirbt man Grundkenntnisse der arabischen Sprache und eine breite Basis an Grundlagenwissen der Orientalistik. Zum Ende des 2. Semesters erfolgt eine Grundlagen- und Orientierungsprüfung. Diese gilt als bestanden, wenn die Prüfungen zu den beiden Modulen Arabisch I und II erfolgreich abgelegt wurden. Die zweite Studienphase (3.-6. Semester) ist gekennzeichnet durch die Vertiefung von methodischen Kompetenzen und Sprachkenntnissen. Im Rahmen der Bachelorarbeit werden die Studierenden zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten angeleitet.
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- Neugier und für das Kennlernen zunächst fremder Kulturräume
- Interesse an philologischen, historischen und theologischen Fragestellungen
- sprachliche Begabung
- Ausdauer und Freude bei intensiver Arbeit mit Texten
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Die hier vorgestellten Berufsfelder für Absolvent:innen des Bachelorstudiengangs Orientalistik stellen nur eine kleine Auswahl an potentiellen Arbeitsbereichen dar, so zum Beispiel
- im interkulturellen Bereich am Schnittpunkt von Wirtschaft, Politik und Kultur (Tourismusbranche, Öffentlichkeitsarbeit oder in nationalen und internationalen Institutionen)
- im Bereich von Verwaltungen, Verbänden und Unternehmen, vor allem am Schnittpunkt zwischen Europa und dem Nahen Osten
- in der Entwicklungshilfe, der Wirtschafts- und Politikberatung, der Sicherheitspolitik, der Migrations- und Integrationspolitik
- als Regionalanalyst(in) bei öffentlichen Institutionen, privaten Stiftungen, Firmen, Banken und internationalen Organisationen.
- in der Fremdsprachenvermittlung und politischen Bildung
- (nach weiterem, vertieftem Studium) in der Forschung mit Spezialisierung auf einen Aspekt des Fachs
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- Beim Besuch der Seminare ist ein ständiges Mitarbeiten, also konstante Vor- und Nachbereitung, zwingend notwendig.
- Arabisch, die Hauptsprache dieses Faches, ist eine in vielerlei Hinsicht faszinierende, aber ebenso anspruchsvolle Sprache, die eines intensiven Studiums bedarf.
- Im fortgeschrittenen Studium ist mit einer intensiven Vorbereitungszeit beim Studium schwieriger fremdsprachiger Texte zu rechnen.
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Mögliche Studiengangskombinationen
- Archäologische Wissenschaften
- English and American Studies
- Frankoromanistik
- Germanistik
- Geschichte
- Griechische Philologie
- Indogermanistik und Indoiranistik
- Italoromanistik
- Japanologie
- Kunstgeschichte
- Lateinische Philologie
- Mittellatein und Neulatein
- Philosophie
- Politikwissenschaft
- Skandinavistik
- Soziologie
- Theater- und Medienwissenschaft
- Ökonomie
Das Lehrangebot dieser Kombination ist so aufeinander abgestimmt, dass die Fächer in der Regel überschneidungsfrei miteinander kombiniert werden können.
Eingeschränkt mögliche Studiengangskombinationen
- Buchwissenschaft
- Computerlinguistik
- Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften
- Geographie: Kulturgeographie im Zwei-Fach-Bachelor
- Iberoromanistik
- Kulturgeschichte des Christentums
- Pädagogik
- Sinologie
Diese Kombination kann nur nach einer diesbezüglichen Studienberatung studiert werden. Die Überschneidungsfreiheit kann jedoch nicht garantiert werden. Die Studierenden tragen selbst die Verantwortung für die Studierbarkeit der Kombination und die Einhaltung der Fristen des § 10. Der Nachweis einer Studienberatung ist bei der Immatrikulation vorzulegen.
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- Zugangsvoraussetzungen (1. Semester)
- zulassungsfrei
- Bewerbungsfrist Wintersemester
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30.09.
Sprachkenntnisse
- Deutschkenntnisse für internationale Studierende
- DSH 2 oder gleichwertig
- Allgemeine Sprachkenntnisse
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Anfänger:innen
Für die Aufnahme eines Studiums der Orientalistik benötigen Sie keine Vorkenntnisse des Arabischen oder einer anderen der bei uns gelehrten Sprachen. Alle unsere Sprachkurse (Modernes Hocharabisch, einzelne arabische Dialekte, Türkisch, Hebräisch, Persisch) beginnen auf Anfängerniveau.
Muttersprachler:innen
Obschon unsere Sprachkurse sich an Anfänger*innen orientieren, sind Studierende, die bereits bereits muttersprachliche oder anderweitig erworbene Sprachkenntnisse des Arabischen, eines arabischen Dialekts, oder anderer bei uns gelehrter Sprachen mitbringen, eine Bereicherung für den Unterricht im Fach Orientalistik.
Wenn dies Ihr Fall ist, und Sie sich fragen, ob Sie trotzdem einen Anfängerkurs besuchen müssen, kommen Sie gerne auf die Dozent*innen zu. Wir beraten Sie, auf welchem Niveau Sie in einen jeweiligen Sprachkurs einsteigen können, oder ob Ihnen ein bestimmter Sprachkurs gegebenenfalls erlassen werden kann (z.B. wenn Sie ein Abitur aus einem arabischen Land vorweisen können). Aus der Erfahrung empfiehlt es sich aber auch in letzterem Falle, dass Sie zumindest einen fortgeschrittenen Arabischkurs besuchen. Dies hat den Zweck, dass Sie sich vertraut machen mit dem Übersetzen Arabisch-Deutsch/Deutsch-Arabisch, mit der wissenschaftlichen Transkription des Arabischen, und mit der grammatischen Beschreibung des Arabischen aus „westlicher Perspektive“.
Nachweis ausreichender Kenntnisse in mindestens 2 Fremdsprachen (darunter Englisch) bis zum Ende des 4. Semesters
- Details und Anmerkungen
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Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester für internationale Bewerberinnen und Bewerber ist der 15. Juli.
Neben der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) existieren noch weitere Zugangsmöglichkeiten zum Studium an der FAU.
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Unsere Studienberatung ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Studium und den Studieneinstieg. Unsere Studien-Service-Center und Studienfachberaterinnen unterstützen Sie bei der Planung Ihres Studiums.